Ausnahmsweise widmet sich der nachstehende Beitrag nicht der Literatur, sondern aus aktuellem Anlaß dem Thema Kommunalpolitik und BürgerInnenbeteiligung.
Alle BesucherInnen des „Duftenden Doppelpunktes“ sind eingeladen, die von uns ins Leben gerufene Plattform „Stimmen für die Stille“ – Initiative zur Erhaltung des Mariahilfer Ruhe- und Therapieparks zu unterstützen.
Wir meinen, dass die Idee eines Ruhe- und Therapieparks sowie der Konflikt um die Nutzung dieses Bereichs weit über Wien-Mariahilf hinaus von Bedeutung ist.
Denn erstens wächst in einer immer schnell-lebigeren und lauter werdenden Zeit das Bedürfnis nach Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten nicht nur in Mariahilf. Zweitens möchten wir mit unserem Engagement zeigen, dass es sich lohnt, das eigene Lebensumfeld mit anderen Menschen gemeinsam zu gestalten. Für politisch Verantwortliche wird es dadurch schwerer, über Bürgerinnen und Bürger einfach „drüberzufahren“; und eine Politik, in deren Mittelpunkt die Menschen stehen, hat bessere Chancen auf Erfolg.
Unser Anliegen ist es, den Park im Sinne seiner Widmung als Ruhe- und Therapiepark, einer lebendigen Nutzung zuzuführen und möglichst viele Menschen dazu zu motivieren, sich an den dort stattfindenden Veranstaltungen und seiner Gestaltung zu beteiligen.
Sie können die Intentionen des Projektes durch Ihre Unterschrift unterstützen.
Sie können sich am Diskussionsprozeß beteiligen und Ihre Gedanken auf der Seite „Ihre Meinung und Ideen“ veröffentlichen.
Sie können die Homepage der „Stimmen für die Stille“ weiterempfehlen.
Sie können einige ausgewählte Motive aus dem Mariahilfer Ruhe- und Therapiepark als elektronische Postkarte versenden.
Informieren Sie Ihre NachbarInnen, FreundInnen und Bekannte über den Mariahilfer Ruhe- und Therapiepark beziehungsweise die Parkinitiative.
Besuchen Sie den Park – die nächste Veranstaltung ist schon in Planung.
Am 24. November sind alle an der Thematik interessierten Menschen zu einem Gespräch eingeladen. In diesem Rahmen möchten wir gemeinsam Ideen und Lösungsansätze entwickeln, damit der Park wieder seiner Widmung entsprechend genutzt werden kann.
Wann: Montag, 24. November 2008, 19:00 Uhr
Wo: Gastwirtschaft Hermann / Boris Biricz: 1060 Wien, Mittelg. 7 / Ecke Oskar Werner-Pl.
Die Vorgeschichte:
2002/2003 wurde der kleine, versteckt liegende Vinzenz von Paul-Park im 6. Wiener Gemeindebezirk in der Garbergasse 20 unter Einbeziehung der AnrainerInnen um zirka 140.000 Euro zum 1. Mariahilfer Ruhe- und Therapiepark umgestaltet. Bei der Gestaltung wurden speziell die Bedürfnisse von Ruhesuchenden, älteren und / oder behinderten Menschen berücksichtigt.
Die Idee des Parks wurde von Anfang an von einer Gruppe engagierter Menschen (AnrainerInnen, BewohnerInnen anderer Bezirke und Institutionen) durch entsprechende Angebote und Veranstaltungen unterstützt.
Nach großen Problemen im Park und seiner Umgebung im heurigen Jahr (Vandalismus, Lärm, Aggressionen) durch sozial verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche, initiierten wir ein Gespräch mit der Mariahilfer Bezirksvorsteherin Frau Renate Kaufmann.
Bei dieser Gelegenheit wurde die Idee und der weitere Bestand des Vinzenz von Paul-Park als „Ruhe- und Therapiepark“ von der Bezirksvorsteherin in Frage gestellt und die Möglichkeit einer Umgestaltung in einen Spielplatz ins Spiel gebracht.
Der Versuch, die Problem einer Gruppe (geringer Freiraum für Kinder und Jugendliche in Mariahilf beziehungsweise in der Stadt) auf Kosten einer anderen Gruppe (Ruhesuchende, Menschen mit Behinderung und ältere Menschen) zu lösen, ist nicht akzeptabel und wird von uns entschieden abgelehnt. – Daher haben wir uns entschlossen, „Stimmen für die Stille“ – Initiative zur Erhaltung des Mariahilfer Ruhe- und Therapieparks ins Leben zu rufen.
Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung.
Petra Öllinger und Georg Schober
Der 6. Bezirk hat eine hohe Lebensqualität. Lebensqualität ist,nicht vor die Stadt fahren zu müssen, um einzukaufen, unter Menschen gehen zu können, wenn man es möchte,…..
Und: Ruhe erfahren zu können auch außerhalb der eigenen vier Wände!
Mariahilf, nicht gerade reich an Grünflächen, hat eine lauschige Ecke im Therapiepark
anzubieten.Die in unserer Gesellschaft an den Rand gedrängte Gruppe von alten
Menschen und Ruhe-Suchenden haben auch ein Recht, ihr Grätzl mit ihren
Bedürfnissen in Anspruch zu nehmen.Für Viele der Senioren kommt ja leider
eh nicht mehr in Frage, den Weg in den Prater auf sich zu nehmen!
Bei einer Bezirksvorstehung, die sich gerne für Randgruppen engagiert, sollte die
Unterstützung des Ruhe-und Therapieparks keine Frage, sondern eine Selbstver-
ständlichkeit sein!